Seitengewehr 98

Technische Daten :

Gesamtlänge : 654 mm
Klingenlänge : 521 mm
Durchmesser des Laufrings : / mm

Wurde eingesetzt mit : Gewehr 98

Allgemeine Informationen :

Als die Franzosen 1886 mit dem rauchlosen Lebel-Gewehr aufmarschierten, suchte man auch in Deutschland hastig nach Ersatz für das Schwarzpulver. Dieweil die französischen Soldaten unerkannt aus dem Hinterhalt schießen konnten, verrieten Mündungsflamme und große Rauchwolken des Gewehr 71/84 die Stellungen deutscher Soldaten.

1888 waren die Deutschen mit der Einführung des G88 einen Schritt weiter. Man vollzog mit diesem Gewehr nicht nur den Schritt zum rauchlosen Pulver, sondern man führte auch das Mittelmagazin ein. Die dadurch verbesserte Balance ermöglichte es, auf lange Bajonette zurückzugreifen.

Unter Mißachtung des beschränkten Nutzwertes und der Unhandlichkeit eines so langen Bajonetts bestand die deutsche Heeresleitung auf der Einführung eines Bajonetts mit einer Klingenlänge von über 52cm. Der einzige Grund dafür war die Länge des französischen Lebel-Gewehrs mit dem darauf aufgepflanzten Nadelbajonett M1886.

Es gibt zwei Modelle des S98, die „alte Art“ (a.A.) und die „neue Art“(n. A.). Sie unterscheiden sich durch die Holzteile des Griffs voneinander. Der Griff der alten Art ist aus einem Stück angefertigt. Dieser Griff aus einem Stück war teurer in der Herstellung und brach leicht. Man ging daher dazu über, einen Handgriff mit Griffschalen aus zwei Teilen zu verwenden, das wäre denn das Seitengewehr 1898 neuer Art. Sowohl die Modelle a.A. als auch die n.A. wurden in Lederscheiden ausgegeben. Es sind auch einzelne, sehr seltene, Blechscheiden für das S98 bekannt.

Es gab von den Modellen a.A. und n.A. Ausführungen mit Sägerücken. Zur Bezeichnung dieser Modelle fügt man dem S98 ein „S“ für Sägerücken an. Die Klingen der S98a.A.S und S98n.A.S unterscheiden sich von den Modellen ohne Sägerücken dadurch, daß ihre Blutrinne nur über die halbe Länge verläuft.

Da bei einer großen Zahl der S98 die Klingen im Laufe der Zeit brachen, gibt es auf dem Sammlermarkt Exemplare in allen möglichen Längen. Die Klingenlänge hat 523mm zu betragen, weicht sie hiervon stark ab, so handelt es sich um ein gebrochenes Exemplar, dessen Klinge nachgeschliffen wurde. Da man nicht immer über ein Metermaß verfügt, erkennt man gekürzte Klingen leicht an ihrer Spitze. Die originale Spitze verbreiterte sich zum Ende hin.

Bekannte Hersteller :

Alexander Coppel & Cie., Solingen
C. G.Haenel, Suhl
Carl Eickhorn & Co., Solingen
Clemen & Jung, Solingen
E. & F. Hörster, Solingen
Erfurt, Kgl. Gewehr – und Munitionsfabrik, Erfurt
P. D. Lüneschloß & Cie., Solingen
Rheinische Metallwaren – und Maschinenfabrik, Sömmerda
Simson & Cie., Suhl
V. C. Schilling & Cie., Suhl
Weyersberg, Kirschbaum u. Cie., (WK & C), Solingen

Abbildungen.

Ein gekürztes S98. Grund dafür war wahrscheinlich eine gebrochene Spitze, die beigeschliffen wurde. Die langen, schmalen Klingen brachen sehr leicht.
 
Auf dieser Ansicht von unten erkennt man deutlichdie a.A. mit dem einteiligen Holzgriff und die n.A. mit den zwei Einzelteilen.  
 
 

 

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