Seitengewehr 98/05

Technische Daten :

Gesamtlänge : 502 mm
Klingenlänge : 370 mm
Durchmesser des Laufrings : / mm

Wurde eingesetzt mit : Gewehr 98, Karabiner 98

Allgemeine Informationen :

Als Nachfolger des schweren und unhandlichen S98/02 führte das Deutsche Heer 1905 das S98/05 mit Sägerücken ein (SG98/05a.A.S.). Ursprünglich sollte jede Pioniereinheit mit dem S98/05a.A.S. ausgerüstet werden, aber 1905 erhielten die meisten Einheiten Modelle ohne Sägerücken.

Ebenso wie das S98/02 hat das 98/05 eine halbrunde Laufauflage, sog. „Ohren“, an der Oberseite der Parierstange. Da diese eigentlich funktionslos waren, wurden sie ab 1915 bei der Einführung des S98/05 neuer Art (n.A.) weggelassen. Diese Abänderung vereinfachte die Herstellung und bedeutete eine enorme Einsparung bei der Produktion der Millionen Bajonette, die im ersten Weltkrieg benötigt wurden.

Der auffälligste Unterschied zwischen alter und neuer Art liegt in der Art der Scheide. Zu Anfang des ersten Weltkrieges hatten die S98/05 eine Lederscheide. Der Ledermangel zwang jedoch zur Einführung gestanzter Blechscheiden und ab der Einführung des S98/05n.A. fertigte man nur noch solche Stahlscheiden.

Ein weiterer Unterschied zeigt sich an den Griffen. Waren bei der a.A. die Griffschalen von der Oberseite noch sichtbar, so wurden sie bei der n.A. von einem Feuerschutzblech verdeckt. Dies schütze die Griffschalen vor der vom Lauf abgestrahlten Hitze. Besonders der kurze Lauf des K98, der Karabinerversion des Gewehr 98, beschädigte viele Bajonette, die nicht durch das Feuerschutzblech abgeschirmt waren.
Darüber hinaus sind Übergangsmodelle bekannt, die sowohl über die „Laufohren“, als auch über das Feuerschutzblech verfügen. Diese stammen dem Vernehmen nach aus dem Jahre 1915.

Gemäß den Abkommen der Genfer Konvention von 1917 wurden ab 1917 keine Varianten mit Sägerücken mehr hergestellt. Bei den meisten der bis dahin produzierten S98/05a.A.S und 98/05n.A.S wurde der Sägerücken ausgeschliffen.

Sollte ein S98/05 auf der Parierstange mit „1920“ (oder seltener „1921“ ) gestempelt sein, verweist dies auf das Jahr der Übernahme des Sin die Reichswehr der Weimarer Republik.

Die Alliierten, die im Versailler Vertrag das Deutsche Reich mit strengsten Auflagen, was die Bewaffnung betrifft, belegten, versuchten durch die Stempelung den Überblick über die deutsche Bewaffnung zu bewahren.

Bekannte Hersteller :

Alexander Coppel & Cie., Solingen
Amberg, Kgl. Bayer. Gewehr – und Munitionsfabrik, Amberg
Anker – Werke, Bielefeld
C. G.Haenel, Suhl
Carl Eickhorn & Co., Solingen
Clemen & Jung, Solingen
Dürkopp AG, Bielefeld
Deutsche Maschinenfabrik AG, Duisburg
E. & F. Hörster, Solingen
E. Busch & Cie., Solingen
E. Knecht & Cie., Solingen
Emil Hermes – Ern, Solingen
Erfurt, Kgl. Gewehr – und Munitionsfabrik, Erfurt
Ernst Pack, Solingen (CITO)
F. A. Herder & Sohn, Solingen
F. Koeller & Cie., Solingen – Ohligs
F. W. Höller, Solingen
Fichtel & Sachs, Schweinfurt
Ferd. Esser & Cie., Elbersfeld
Frister & Rossmann, Berlin
G. Hammesfahr, Solingen – Foche
Gebr. Hartkopf, Solingen
H. Kaufmann & Söhne, Indiawerk, Solingen
H. Mundlos 6 Co., Magdeburg
J. A. Henkels, Solingen
J. Corts Sohn & Co., Remscheid
J. H. Becker & Cie., Solingen
J. H. Bleckmann u. Cie., Solingen
Mauser – Werke AG, Oberndorf a. Neckar
Möve – Werke, Mühlhausen i. Thüringen
Odeon –Werke, Berlin
P. D. Lüneschloß & Cie., Solingen
Pack, Ohliger & Cie., Solingen
R. Stock u. Cie., Berlin – Marienfelde
Richard A. Herder; Solingen
Schubert & Salzer, Maschinenfabrik, Chemnitz
Simson & Cie., Suhl
Stahlblume (Ferd. Schleutermann, Remscheid – Hasten)
Stahlblume (Schulte & Co., Gevelsberg)
V. C. Schilling & Cie., Suhl
Waffenfabrik Mauser AG, Oberndorf a. Neckar
Walter & Cie., Mühlhausen i. Thüringen = Möve – Werke
Weyersberg, Kirschbaum u. Cie., (WK & C), Solingen
Zwillingswerk = Henkels, Solingen

Abbildungen.

Ansicht eines S98/05n.A. (ohne „Ohren“) von rechts
 
Ansicht von links mit der Regimentsnummer: 89. Waffe der 5. Abteilung des 4. Infanterie-Regimentes (Hannover)   Ansicht von rechts mit Herstellermarke des Arsenals Erfurt
Die alte Art (unten) unterscheidet sich von der neuen Art u.a. durch das Fehlen des Feuerschutzbleches
 
Die alte Art weist deutlich längere „Ohren“ auf, die einen Pseudo-Laufring bilden.   Der typische 1920-Stempel auf einem durch die Reichswehr weitergeführten S98/05n.A. Alle Metallteile wurden brüniert.
Oben ein S98/05 a.A.S. , also mit Sägerücken, unten ein S98/05n.A.S., bei dem gemäß Genfer Konvention der Sägerücken nach 1917 ausgeschliffen wurde.

 

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