No. 4 "Spike"

Technische Daten :

Gesamtlänge : 254 mm
Klingenlänge : 230 mm
Durchmesser des Laufrings : 15 mm

Wurde eingesetzt mit : SMLE No. 4

Allgemeine Informationen :

Mit der Einführung des Bajonett No.4 MK I (Mark „Typ“ 1) kehrten die Briten 1939 zu den Ursprüngen der Bajonette zurück. Das No.4 war ein reinrassiges Tüllenbajonett. Die Klinge wurde von einem kreuzförmigen „Nagel“ gebildet, daher rührt die englische Bezeichnung „Spike“. Durch die merkwürdige Form bekam es von den britischen Soldaten den Spitznamen „pig sticker“, also „Schweinestecher“.
Alle rund 75000 Bajonette des No.4MK I wurden von der Singer-Manufaktur hergestellt. Der weltberühmte amerikanische Nähmaschinenhersteller startete die Produktion des No.4 MK I in seiner Filiale bei Clydebank in Schottland.

Bei der ersten Version, dem „MK I“, erhielt die Klinge durch vier Rillen eine höhere Stabilität.
Als sich herausstellte, welch enorme Zahl an Waffen benötigt wurden, um die britischen Streitkräfte für den zweiten Weltkrieg auszurüsten, führte man 1940 mit dem MK II eine vereinfachte Form des Bajonetts ein. Den Konturen nach ähnelte es noch stark dem MK I, aber die Rillen der Klinge fielen weg. Dadurch konnte die Produktionszeit stark verkürzt werden, von dem zweiten Typ wurden mehr als 3 Millionen Stück hergestellt.

Auf der Suche nach weiteren Vereinfachungen der Herstellung kam man zu dem Schluß, das Bajonett nicht mehr aus einem Stück zu fräsen, sondern man stellte es nun aus zwei Einzelteilen her. Schweißte man diese Teile zusammen, so erhielt man ein Bajonett vom Typ MK II* (Das Sternchen kennzeichnet eine geänderte Ausführung des gleichen Typs). Hiervon wurden allein in Groß Britannien über eine Million Stück produziert.

Das allerletze Modell der Reihe, 1943 unter der Bezeichnung MK II eingeführt, war eine stark vereinfachte und grob ausgeführte Version des MK I. Deutlich sieht man, daß der Krieg und die ihn begleitende Materialknappheit auch den Stahl der britischen Truppen beeinflußte. Alle 196000 Stück des MK III wurden von der Joseph Lucas Ltd. in Birmingham hergestellt. Während die ersten Modelle des No.4 aus gefrästen Teilen bestanden, wurden beim MK III 7 Blechstreifen zur Klinge verschweißt, an denen die Aufnahme angeschweißt wurde.

Ebenso wie es vier verschieden Ausführungen des No. 4 gab, gab es auch vier verschiedene Scheiden. Das erste Modell war eine konisch verlaufende Röhre, versehen mit einer Ablauföffnung um Wasser abzuleiten, mit einer Kugel als Abschluß. Die zweite Ausführung war nur noch eine zylindrische Röhre mit einer einfachen Abschlußplatte anstelle der schwieriger herzustellenden Kugel. Von dieser zweiten Version gibt es auch eine Ausführung in Kunststoff. Die letzte, vierte Variante ist eine nur aus Kunststoff gegossene Röhre, entwickelt und produziert von der amerikanischen Firma Victory Plastics.

Wegen der großen Ähnlichkeit zwischen dem selteneren (und teureren) No.4 MK I und dem MK II tauchen vermehrt Fälschungen auf dem Sammlermarkt auf. Hierfür werden in MK II Bajonette ohne Klingenrillen nachträglich Rillen gefräst, so daß kaum noch ein Unterschied zu dem MK I besteht.

Das No.4 Bajonett war eine sehr wirksame Stichwaffe, solange es auf dem Gewehr aufgepflanzt war. Für sich allein war es ziemlich nutzlos, es taugte weder zum Stechen noch zum Schneiden. Um weitere Verwendungsmöglichkeiten zu schaffen, brachte man am Stiel des britischen „Entrenching Tool“, der Grabenschaufel, einen Bajonetthalter an.

Bekannte Hersteller :

Baird Engineering Co., Nord Irland
Crown Corporation Small Arms ltd
Howard & Bullough Co., Groß Britannien
Joseph Lucas Ltd., Groß Britannien
Lewisham Engineering, Groß Britannien
Long Branch, Kanada
Prince-Smith, Stells & Co., Groß Britannien
Singer Manufacturing, Schottland
Savage Stevens Co., Massachusetts, USA

Abbildungen.


Der Unterschied zum MK I mit den 4 Rillen ist hier im Vergleich mit dem MK II deutlich zu sehen.

Beispiel eines MK II auf dem Stiel einer Grabenschaufel (Coll. L. Reniers)

Detailansicht des Bajonetthalters am Stiel einer Grabenschaufel (Coll. L. Reniers)
 
 
 
 

 

© www.bajonet.be